Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der mal- und gestaltungstherapeutischen Begleitung von Erwachsenen in meiner komplementärmedizinisch orientierten Praxis. Da ich mit regulativen Ansätzen arbeite, die vor allem die Selbstheilungstendenzen aktivieren sollen, befasse ich mich im ersten Kapitel mit Parallelen und werde aufzeigen, dass MGT sehr wohl zu den alternativen Heilmethoden zählt, dass ressourcenorientiertes Arbeiten und Kreativität den gesundgebliebenen Anteil eines Menschen, der oft in Vergessenheit geraten ist, wieder stärkt. Im zweiten Kapitel komme ich über den Individuationsprozess zu zwei meiner zentralen Anliegen, nämlich Begleitung und Verselbstung – im Sinne von Selbstwerdung, der Weg soll nicht allein gegangen werden, Begleiter sind von jeher archetypische Kräfte. Dieser Prozess der Selbstwerdung ist ein langer und steiniger, wenn man sich auf den Weg macht. Man erhält aber Unterstützung, sei es durch Träume, Symbole im Innen und Außen, und durch das, was einem von außen und im Inneren entgegenkommt. Es gilt auch Phasen des vermeintlichen Stillstandes durchzuhalten. Sowohl als Klient als auch als Therapeut dabei nicht zu verzagen und dranzubleiben, das ist die hohe Kunst und wird oft mit Wandlung belohnt.
Über das Bewusstwerden der eigenen Lebensspur – Kapitel 3, seiner Talente und Freuden, aber auch durch das Klären seiner Familiengeschichte wird der eigene Weg wieder klarer und das Leben mit seinen vielfältigen Möglichkeiten auch wieder wahrgenommen. In Kapitel 4 gehe ich auf die vielen Möglichkeiten und Ansätze der Mal- und Gestaltungstherapie ein. Im Praxisteil beschreibe ich zuerst die Rahmenbedingungen meines Projektes und gehe anschließend ausführlich auf den Therapie- und Prozessverlauf bei einer Patientin ein, die ich über ein dreiviertel Jahr begleitet habe. Im letzten Kapitel widme ich mich der Auswertung und Reflexion meines Projektes.