Die Mal- und Gestaltungstherapie (MGT) versteht sich als eine therapeutische Methode, die auf tiefenpsychologische und systemische Ansätze zurückgreift. Sie ist ein integratives, ressourcenorientiertes Verfahren, in dessen Zentrum die Bild- und Gestaltungsarbeit steht. Es wird mit kreativen Methoden und Materialen innerhalb der sogenannten therapeutischen Triade gearbeitet. Diese Triade bezeichnet das Zusammenspiel zwischen Therapeut*in, Bild/Objekt und Klient*in.
Die Arbeitsweisen von MGT beruhen auf unterschiedlichen Pfeilern. Hier erhältst du einen kleinen Überblick:
Die Bilder und Gestaltungen in Bezug zu aktuellen Lebensthemen zu setzen, fördert einen selbst-reflektiven Prozess, der neue Handlungsschritte ermöglicht.
In der therapeutischen Arbeit kann die Symbolsprache des Unbewussten entschlüsselt werden. Oftmals ist es so möglich, hinderliche Muster, aber auch biografische Themen, die im Lebenszusammenhang stehen, zu erkennen und zu benennen.
In der Bild- und Gestaltungsarbeit werden unterschiedliche Methoden und Techniken angewandt, wie beispielsweise Mal- und Zeichentechniken, Collagen, Druckverfahren, Plastizieren, Rollenspiele, Kreatives Schreiben. Diese und viele andere Methoden und Techniken ermöglichen es innerseelische Prozesse zum Ausdruck und zur Reflexion zu bringen. Für Klient*innen sind keinerlei künstlerische
Vorkenntnisse oder „Talent“ erforderlich! Vielmehr wird damit der nonverbale Ausdruck gefördert.
Bildnerische und kreative Materialien: Sie meinen alle Arten von Farben, wie z.B. Pastell- oder Ölkreide, Tinte, Gouache aber auch beispielsweise Naturmaterialien, Ton, Draht oder Stoff. Die unterschiedlichen Eigenschaften der Materialien unterstützen die Prozesse der therapeutischen Arbeit und werden deshalb in der MGT häufig bewusst eingesetzt.
Zusätzlich können psychodynamische Verfahren wie Imaginationen, Symbol- oder Märchenarbeit in der therapeutischen Arbeit eingesetzt werden.
All diese Ausdrucksformen fördern die eigene Kreativität. Sie unterstützen die therapeutische Arbeit und schaffen einen Zugang zu – manchmal unbewussten – innerseelischen Prozessen.
FACHBEREICHE der Mal- und Gestaltungstherapie:
- In eigener Praxis/Atelier, wie z.B.: Selbsterfahrung mit gesunden Menschen zur persönlichen Weiterentwicklung, Kreativtraining und Tätigkeitsfelder der Lebens- und Sozialberater*innen s.o.
- Im pädagogischen Bereich, wie z.B.: Sonderpädagogik, Freizeit- und Museumspädagogik, Outdoorarbeit, als Erweiterung der Beratungslehrer*innentätigkeit, Zusammenarbeit mit dem schulpsychologischen Dienst, Integrationsklassen, Lehrer*innen- und Elementarpädagog*innenfortbildung
- Im psychosozialen Bereich, wie z.B.: psychosozialer Dienst, Tageswerkstätten, Frauenhäuser, Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, Wohngruppen, Pflegeheime, Gefängnis, arbeitspsychosozialer Dienst, Behindertenwerkstätten.
- Im wirtschaftlichen Bereich, wie z.B.: Berufsberatung, Coaching von Führungskräften, Marketing, Teambuilding, Supervision, Visionsarbeit.
- Im spirituellen Bereich, wie z.B.: Kirchliche Gemeindearbeit, Religionsunterricht, Meditationsgruppen, Visionssuche.
- Im ärztlich-klinischen Setting, wie z.B.: an unterschiedlichen Fachstationen im Krankenhausbereich, Psychosomatik, Onkologie, Rehabilitations- und Kuranstalten, in der suchttherapeutischen Arbeit, Sterbebegleitung, Angehörigenarbeit